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Weinachten im Elsass:







Weihnachtlich geschmücktes Haus in Colmar

Weihnachtlich geschmücktes Haus in Colmar























Blaue Weihnachten mit den Weihnachtsgreetern und Hans Trapp

Im Elsass standen die ersten Weihnachtsbäume  

Spätestens in den letzten Novembertagen verwandelt sich das Elsass in ein Weihnachtsland. In Städten und den Gemeinden wetteifern die Elsässer um den schönsten und originellsten Weihnachtsmarkt, den höchsten Tannenbaum, die längsten Lichterketten und die tollsten Dekorationen. Jedes Jahr trumpft ein Ort mit einer neuen Idee auf, so als hätten die Leute das ganze Jahr über daran getüftelt. Der Weihnachtsmarkt in Straßburg gilt als einer der ältesten Europas, er findet zum 444. Mal statt, wie immer am Fuße des prächtigen Münsters. Schon ab Ende November erstrahlt in dessen Zentrum der 30 Meter hohe Tannenbaum, der jedes Jahr mit neuen, funkelnden, farbenfrohen und maßgeschneiderten Kreationen geschmückt wird. Zusätzlich gibt es zwölf weitere, kleine und thematische Weihnachtsmärkte über die gesamte Stadt verteilt wie zum Beispiel den Markt elsässischer Aromen, den Markt der „Bredele“, der Lebkuchen, der Weinbauern oder das „Dorf der Kinder“. In Munster wird im Dezember ein begehbares Lebkuchenhaus eröffnet, von dem die kleinen Besucher knabbern dürfen, nachdem sie der Geschichte von Hänsel und Gretel gelauscht haben. Bei den Noel Bleu, den blauen Weihnachten in Guebwiller, werden Weihnachtstraditionen entstaubt und mit neuen Technologien in Szene gesetzt. Die Stadt betont ihr architektonisches Erbe mit 3-D-Video-Mapping und elektronischen Tönen.  An drei Plätzen der Stadt, die über einen Rundweg miteinander verbunden sind, werden  Video-Installationen gezeigt; letztes Jahr kamen 16 000 Besucher. Audioguides übernehmen die Führung. Im der historischen Alststadt von Altkirch werden auf einem Rundweg durch einen Zauberwald die Legenden aus dem Sundgau lebendig. Man begegnet Figuren wie der Blumenfee, der Schwarzen Jungfrau, den Zwergen der Wolfsgrotte oder der Hexe von Koestlach. Im größten Freiluftmuseum Frankreichs bei Ungersheim, dem „Ecomusée d’Alsace“, präsentieren die elsässischen Juweliere einen Tannenbaum, der mit feinstem Schmuck dekoriert ist, die bäuerlichen Gewerke wie Töpfer, Wagner oder Schmied zeigen besondere Krippen und auch die Entstehung der Christbaumkugeln wird dokumentiert. Wenn es dunkel wird, verleihen mehr als drei Kilometer Lichterketten, zig Lampions und Laternen dem Ort einen unvergleichlichen Glanz. Das Elsass gilt als die Wiege des Weihnachtsbaumes, die erste urkundliche Erwähnung fand man in einem alten Geschäftsbuch von 1521. Während der Weihnachtszeit kann jeder dieses Buch in der Humanistischen Bibliothek von Sélestat nachlesen. Im Buch wird eine Ausgabe von 4 Schilling genannt als Bezahlung für Förster, die die Bäume im Stadtwald bewachen sollten. Auch eine Strafgebühr für „Baumräuber“ wird erwähnt. Während der Tannenbaum eine zentrale Rolle spielt, gibt es im Elsass keinen Weihnachtsmann, sondern hier ziehen das sanfte Christkind und der schreckliche Hans Trapp von Haus zu Haus. Hans Trapp, der elsässische Cousin von Knecht Ruprecht ist ein behaarter Grobian, der mit Ketten rasselt. Touristen kommen bei diesem wochenlangen Weihnachtsspektakel am ehesten auf ihre Kosten, wenn sie sich einen „Weihnachtsgreeter“ buchen, einen Einheimischen, der die Besucher zu den schönsten Plätzen begleitet, ihnen sagt, wo es die besten „Bredeles“ gibt, das Weihnachtsbier besonders lecker schmeckt oder man die schönsten Weihnachtsgeschenke kaufen kann. Diese Stadtführungen sind kostenlos und anmelden kann man sich in den Tourismusbüros.


Karpfen frittiert und mehrsprachig

Der Sundgau im Süden des Elsass ist das Land der Teiche

 

Altkirch (be.p) Teiche, Teiche, nochmals Teiche - eingebettet zwischen sanften Hügeln, umgeben von Dörfern wie aus dem Bilderbuch. Der Sundgau im Süden des Elsass trägt ein unverwechselbares Gesicht. Viele der Teiche stammen noch aus dem Mittelalter. Heute sind sie das Kapital der Region, denn dort wächst eine kulinarische Spezialität heran - der Karpfen. Wohl an die 40 Restaurants wetteifern um die Gunst der Gäste. Karpfen in Bierteig gebacken, in Mehl oder Grieß gewälzt - auf jeden Fall frittiert muss er sein. Um die Mittagszeit kommen Berge frittierter Karpfenfiletstückchen aus der Küche. Kenner essen aber auch den in Scheiben geschnittenen Karpfen mit Haut und Flossen, dazu grünen Salat, Pommes und Mayonnaise. „Es ist das perfekte Gericht; da lässt sich nichts mehr verbessern“, versichert Hubert Habermacher, Präsident der Regionalen Anglerverbände.

Aber wer möchte schon selbst angeln, wenn man „Karpfen satt“ mit allem Drum und Dran für rund 15 Euro bekommt? Der Angelsport habe sich tatsächlich gewandelt, weiß Habermacher. Es gehe nicht mehr unbedingt darum, den selbst geangelten Fisch zu Hause zuzubereiten. Wichtiger sei es, beim Fischen in der Natur zu entspannen. Nach dem Feierabend gleich an den Teich - das sei hier der neue Trend.

Doch nicht nur die Teiche laden zum Angeln ein, sondern auch klare Bäche wie die Ille. Auf zweieinhalb  Kilometern Länge kann man Forellen fischen. Was die Dorfkinder in den Ferien lernen, wird den Touristen auf Wunsch in einem der 47 Anglervereine beigebracht. Verständigungsprobleme dürfte es dabei kaum geben, denn die Sundgauer sprechen wie alle Elsässer drei Sprachen: Elsässisch, Französisch und Deutsch. Das „Elsässisch“ ist die alemannische Sprache des Mittelalters und schwer zu verstehen. Aber wenn der Elsässer hochdeutsch spricht, wird man schnell vom eigenartigen Singsang verzaubert: „Hochtöutsch? Jo natürlisch kánn ich Hochtöutsch, wissän ssi tás nischt?“

Auf den Kirchhöfen sieht man Denkmale für die Gefallenen der beiden Weltkriege, denn die Frontlinie verlief immer hier - im Elsass. Im Städtchen Altkirch wurden im Ersten Weltkrieg deutsche und französische Soldaten gemeinsam beerdigt. Auf dem Grabstein ist zu lesen: „Sie liegen in friedlicher Gruppe vereint. Der Tod warf zusammen den Freund und den Feind.“

Den Weg zwischen den Dörfern bewältigt man am besten mit dem Fahrrad, um die Fachwerkhäuser in Ruhe betrachten zu können. Die ältesten stammen aus dem 16. Jahrhundert. An der Anordnung der Balken sah man damals, ob im Haus ein Ehepaar, ein vermögender Mensch oder eine Jungfrau wohnte. Bis ins 19. Jahrhundert zogen die Bewohner zusammen mit ihren Häusern um - die Balken wurden auseinander genommen und an anderer Stelle wieder aufgebaut. Nur neue Lehmwände mussten eingezogen werden. Wenn Töchter heirateten, gab ihnen der Vater als Aussteuer eines seiner Häuser mit. Heute ziehen diese Fachwerkwunder höchstens noch ins Freilichtmuseum um, zum Beispiel nach Ungersheim.

Mehr Informationen bekommt man unter hhtp://www.tourismus-elsass.com oder beim Sundgauer Fremdenverkehrsamt unter info@sundgau-sudalsace.fr. Für Informationen vorab ist der Reiseführer aus dem Michael Müller-Verlag über das Elsass zu empfehlen. (be.p)

Helga Niestroj

Fotomotiv: Karpfen






Fototext: Kaum aus dem Teich, schon frittiert und auf dem Teller: Im Sundgau, im südlichen Elsass, kennt man das perfekte Karpfengericht.

Foto: Helga Niestroj/be.p

 

 

 


Begegnungen im Sundgau, dem südlichen Elsass

 

Altkirch (be.p) Wer sich bei Brigitte Buser im Restaurant „Zum kleinen Paradies“, auf französisch „Au petit paradis“ zum Essen anmeldet, wird von ihr im Schottenrock und mit Dudelsackmusik empfangen. Und das nicht in den schottischen Highlands, sondern im Elsässischen, im Sundgau; ihr kleines Paradies liegt im Ort Hausgauen.

Seit ihrer Jugend schwärmt die 53jährige Schweizerin für Dudelsackmusik, jedes Jahr reist sie nach Edinburgh zum „Military Tattoo“, einem bekannten Festival.




Vor fünf Jahren lernte sie dann endlich selbst, dieses Instrument zu spielen und initiierte ebenfalls ein Festival mit irischer, schottischer und bretonischer Musik. Die Teilnehmer kommen nicht nur aus dem Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich, sondern von überall her. Das diesjährige „Hausgauentattoo“ findet von 7.-9- September statt und es wird nach einem Casting der angemeldeten Teilnehmer viele besondere Konzerte geben, auch anderem eine „keltische Nacht“.

Verpflegt werden die Teilnehmer und Gäste natürlich in Brigitte Busers Restaurant und fest steht bereits, dass sie ihren traditionellen „Bäckeoffe“, den Eintopf mit Gemüse, Kartoffeln und drei Sorten Fleisch, die in Rotwein mariniert wurden, anbieten wird. Der Name stammt daher, dass dieses Gericht im Backofen gegart wird, so wie zu früheren Zeiten, als nach dem Brotbacken die Wärme des Ofens ausgenutzt wurde.




Der Sundgau ist eine sanft hügelige Landschaft mit verträumten Dörfern, in denen jahrhundertealte Fachwerkhäuser stehen. Hier kann man in einer der vielen kleinen und gemütlichen Ferienwohnungen entspannen beim Wandern, Fahrrad fahren oder Angeln.

Karpfen sind eine besondere Spezialität, die in den vielen Teichen des Sundgau gezüchtet und in den Dörfern um Carspach angeboten werden. Aber nicht blau, wie hierzulande, sondern in Scheiben und frittiert. Nirgendwo sonst werden Karpfen so zubereitet wie im Sundgau, wo rund 40 Gastronomen um die Gunst der Gäste werben. Jeder hat seine eigene Rezeptur bei der Panade, also bei der Gewürzmischung oder dem Teig, worin die Karpfenstücke gewälzt werden. Aber im mindestens 180 Grad heißen Fett müssen alle frittiert werden.

Im Restaurant „La Couronne“ in Carspach ist es an einem normalen Wochentag so voll wie in der Kantine eines Großbetriebes. Es gibt nur Karpfen, nichts anderes. Auf riesigen Tabletts werden sie auf die langen Holztische gestellt, dazu gibt es Pommes und Salat. Gegessen wird natürlich mit den Fingern. Die frittierten Karpfen, die „Carpe fritté“, brachten der Region den Titel „Bemerkenswerter Ort für Geschmack“ ein und wer sie nicht probiert hat, ist eigentlich gar nicht im Sundgau gewesen.

Weit über die Grenzen des Sundgau hinaus bekannt ist Bernard Antony, der Käsepapst, Käseflüsterer, Käsekönig oder wie immer er in Gourmet-Kreisen genannt wird.

In seinen Käsekellern in Vieux-Ferrette reifen die ganz besonderen Rohmilch-Käse, die er von kleinen Bauern in ganz Frankreich bezieht, heran. Antony gilt als der berühmteste Käse-Affineur, der Käseveredler weltweit.







Er war Molkereiarbeiter und fahrender Gemischtwarenhändler, bevor er in den 80er Jahren mit der Käseveredelung begann. Seine Lieferanten kennt er alle persönlich, sie müssen vor allem Respekt vor der Natur und den Tieren haben und ein erstklassiges Ausgangsprodukt liefern. Die Rohmilchkäse bekommen dann von Antony ihren Schliff.

Die meisten lagern in einem seiner sechs Käsekeller, andere bis zu vier Jahren in einem Schloss oder einem Kloster und bekommen dort ihren unverwechselbaren Geschmack. Einige der Käse werden vor dem Verzehr mit Weißwein abgewaschen – Antony probiert immer wieder etwas Neues aus.

Seine Käsespezialitäten liefert er in Königshäuser in aller Welt, in Sterne-Restaurants unter anderem auch in Berlin, Leipzig oder Hamburg.

Es lohnt sich unbedingt, einmal eine „Käsezeremonie“ bei Antony mitzumachen, bei der eineinhalb oder drei Stunden lang seine Käse verkostet werden, natürlich immer mit dem passenden Wein oder der passenden Geschichte dazu – erzählt von Bernard Antony persönlich. Zumal die Trinksprüche auf  Alemannisch, das im Elsass gesprochen wird,  jeder gut verstehen kann: „Häsch Freid, so trinksch, un trinksch, so häsch Freid!“

 

Mehr Informationen bekommt man unter www.tourismus-elsass.com oder beim Sundgauer Fremdenverkehrsamt unter info@sundgau-sudalsace.fr. Für Informationen vorab ist der Reiseführer aus dem Michael Müller-Verlag über das Elsass zu empfehlen. (be.p)

www.fromageantony.fr

www.hausgauentattoo.de

 

 

 

 

 



lion-mdr

Die Fresken von Lyon:

Lyon, die drittgrößte Stadt Frankreichs, entwickelt sich zunehmend zum Touristenmagneten. Zwei große Flüsse – die Rhône und die Saône – durchfließen die Millionenstadt, laden zu Schiffspanoramafahrten und zum Flanieren auf den Uferpromenaden ein. Die UNESCO-geschützte Altstadt birgt alte Kirchen, geheimnisvolle Winkel und verborgene Durchgänge.

Auch einige ganz spezielle Besonderheiten machen Lyon für Touristen interessant, zum Beispiel das jährliche Lichterfest im Dezember oder die Fresken von Lyon, wegen derer Manche aus aller Welt anreisen.




 In der Rue de la Martinière halten zu jeder Jahreszeit besonders viele Reisebusse.      Die Touristen schauen, staunen und fotografieren: Da scheint ja eine Film- oder Theaterkulisse aufgebaut zu sein, so täuschend echt sieht dieses Haus mit seinen Balkonen aus. Erst bei näherem Hinsehen wird klar, dass alles nur aufgemalt ist, das ganze Haus mit all seinen Bewohnern. Und zwar nicht irgendwelche, sondern diejenigen, die der Stadt zu Ruhm und Reichtum verhalfen.

Ganz unten steht Paul Bocuse, der berühmte Sternekoch, der seine vier Lyoner Restaurants nach den Himmelsrichtungen benannt hat. Die „Markthallen von Lyon“ tragen seinen Namen, dort gibt es einfach alles, was Spitzenköche verwenden.

Die noch lebenden Persönlichkeiten sind also im Erdgeschoss des gemalten Hauses zu finden, darüber, in der ersten Etage, bedeutende Bürger aus dem vorigen Jahrhundert.

Da wären die Brüder Lumière, die den Kinematografen erfanden, den Vorläufer der Filmkamera. Im „Institut Lumiére“ und im Museum, die sich in der elterlichen Villa  von Auguste und Louis befinden, kann man die ersten bewegten Bilder betrachten, die mit Hilfe des Kinematografen entstanden. Aufnahmen aus fernen Kulturen, z. B. der Türkei, wohin damals kaum jemand gelangen konnte.

Ebenfalls in der ersten Etage des gemalten Hauses steht der Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry mit seinem kleinen Prinzen, dessen Geschichte wohl in alle Sprachen der Welt übersetzt wurde.

Toni Garnier, Lyoner Stadtarchitekt von 1904 bis 1940, ist ebenfalls verewigt an dieser Hauswand der Illusionskunst. Was er für Lyon erschaffen hat, danken ihm noch heute die Bewohner eines Stadtviertels, das seinen Namen trägt. Toni Garnier schuf in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine „Stadt der Zukunft“ mit hellen, freundlichen und preiswerten Wohnungen für die Arbeiterfamilien, die meist in engen und dunklen Kammern hausten. Noch heute wohnt es sich gut im Viertel des Toni Garnier, viel Grün gibt es und genügend Spielplätze für die Kinder.

100 Jahre vorher machte Joseph-Marie Jaquard von sich reden, der 1804 den mechanischen Webstuhl erfand, eine technische Revolution für die in Lyon ansässigen Seidenweber. Jaquard steht im zweiten Stock des gemalten Hauses, und die Geschichte der Seidenweber wird im Stadtmuseum von Lyon und im Museum für Stoffe, der weltweit größten Textiliensammlung, dokumentiert.

Auf der Hauswand verewigt ist ebenfalls der Seidenweber Laurent Mourquet. Als er 1808 arbeitslos wurde und nach Möglichkeiten suchte, seine Familie zu ernähren, baute er sich ein Marionettentheater und erfand den Giugnol, eine Puppe, mit der er umherzog. Der Guignol mit seinem frechen Mundwerk und dem aufsässigen Geist wurde sehr schnell ein Publikumsliebling und ist bis heute das meistgekaufte Maskottchen in Lyon. Die Stücke, erdacht vom armen Seidenweber, werden auch noch immer in drei Lyoner Marionettentheatern aufgeführt.




Neben der Hauswand mit diesen berühmten Persönlichkeiten, gibt es in Lyon eine Wand der Bücher und rund 180 weitere Fresken. Lyon-Tourismus bietet spezielle Stadtführungen zu diesem Thema an.

Die cité de la création, die Vereinigung der Künstler, die diese Frescen gestaltet, agiert inzwischen weltweit. Auch in Deutschland gibt es eine Tochtergesellschaft mit Namen „Kreative Stadt“, die ihren Sitz in Potsdam hat. In Berlin–Teltow, Liselotte-Herrmann-Str. 2a, wurde eine Hauswand ganz ähnlich gestaltet wie in Lyon. Nur, dass auf den Balkonen keine Berühmtheiten stehen, sondern ganz normale Bürger aus verschiedenen Zeitepochen.

Mehr Informationen unter:

http://www.cite-creation.com und http://www.de.lyon-france.com 
 





 Lyon ist eine der dynamischsten Städte Frankreichs. Da gibt es die mittelalterliche Altstadt, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, und den modernen TGV-Bahnhof, der einem gläsernen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen gleicht.

2000 Jahre Geschichte und Architektur kann der Besucher in Lyon erleben, von der Antike bis in die Zukunft.

Jedes Jahr im Sommer erwacht das römische Amphitheater aus Jahre 15 vor Christi zu neuem Leben. Künstler aus dem In- Und Ausland treten im Juli und August bei den „Nuits du Fouvière“, den Nächten von Fouvière auf. Das Publikum ist zumeist jung und genauso international wie die Künstler.

Wenige Meter oberhalb des Amphitheaters erhebt sich die Basilika „Notre dames de Fouvière“, die größte und bedeutendste Kirche der Stadt. Nach verheerenden Pestepedemien im 17. Jahrhundert erbaten die Lyoner Bürger den Schutz der Jungfrau Maria, und als die Pest wirklich verschwand, erbauten sie zum Dank zwei Kapellen. Gut zweihundert Jahre später, als die Preußen erfolgreich in die Flucht geschlagen wurden und vorher wieder Maria um Unterstützung gebeten worden war, beschloss man den Bau der Basilika. 1886 wurde sie eingeweiht – außen schlicht, innen prunkvoll geschmückt.

Maria ist die Schutzheilige von Lyon, mit ausgebreiteten Armen steht sie auf dem Turm der Kapelle, der Stadt zugewandt. Als diese Statue eingeweiht werden sollte, im Jahre 1852, am 8. Dezember, brach ein fürchterliches Unwetter los. Die Feierlichkeit sollte verschoben werden, denn es regnete stundenlang. Gegen Abend jedoch erhellte sich der Himmel, alle Lyoner stellten Kerzen in die Fenster und die Marienstatue konnte enthüllt werden. Seitdem wird in Lyon, immer um den 8. Dezember herum, das Lichterfest gefeiert. Heute allerdings nicht mit Kerzen, sondern mit imposanten Lasershows, Feuerwerk und der Illumination aller wichtigen Gebäude.4 Millionen Besucher zählte man 2009 beim Lichterfest, drei Mal so viel wie die Stadt  Einwohner hat.

Die Besucher bummeln gern durch die Gassen der Altstadt, seit 1998 steht sie auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

Die Altstadt entstand, als sich im 15. und 16. Jahrhundert Bankiers und Kaufleute, vorwiegend italienischer Herkunft, in Lyon niederließen und der Stadt zu Reichtum und Wohlstand verhalfen. Im Haus „Gadagne“, das einer reichen und angesehenen Familie gehörte, befindet sich heute das Stadtmuseum sowie ein internationales Marionettenmuseum.

In diesem mittelalterlichen Teil Lyons sind die „Traboules“ erhalten geblieben. Das sind schmale, versteckte Gänge, die quer durch mehrere Häuser verlaufen, und durch die man schnell von einer Gasse in die andere gelangen konnte. Die Lyoner Seidenweber nutzten diese „Traboules“ für den Transport ihrer Waren. Die verborgenen Gänge kürzten zudem den Weg zum Fluss ab. Bei speziellen Führungen durch die Altstadt können diese Durchgänge besichtigt werden, ebenso die Bauweise von Galerien und Wendeltreppen.

Zwei große Flüsse prägen das Gesicht der Stadt, Rhône und Saône, dazwischen liegt die Halbinsel von Lyon mit unzähligen Cafés, Restaurants und Geschäften, mit majestätischen Plätzen, dem Rathaus aus dem 17. Jahrhundert und der Oper, die 1993 von Jean Nouvel umgebaut wurde. Der größte und schönste Platz Lyons ist der Place Bellecour mit der Statue Ludwig XIV. in der Mitte.

Moderne Architektur entsteht heute dort, wo Rhône und Saône zusammenfließen, einem ehemaligen Industriegebiet, im Viertel Confluence, was wörtlich übersetzt „Zusammenfluss“ heißt.  Ähnlich wie in der Hamburger Hafencity entsteht dort ein Komplex aus Wohnungen, Büros, Hafenanlagen und kulturellen Angeboten. 2013 soll dort das Confluence-Museum eröffnet werden, das geologische, biologische und menschheitsgeschichtliche Schwerpunkte vereinigt. Wie ein riesiges Meerestier wird es aussehen,  wie ein Wesen aus Stahl, Glas und Beton, das gerade an Land gekrochen ist.

Mehr über 2000 Jahre Geschichte Lyon unter http://www.de.lyon-france.com und unter http://www.franceguide.com. 




Das Eisenbahnmuseum „Cité du train“ zieht Groß und Klein in den Bann des Abenteuers Eisenbahn. 2004 wurde es völlig umgestaltet. Auf 6000 Quadratmeter erleben die Besucher die spannende Geschichte der Eisenbahn von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Originallokomotiven und -wagen erzählen vom goldenen Zeitalter der Schiene, als die Eisenbahn noch die Monopolstellung unter den Transportmöglichkeiten zu Lande einnahm.
Zu sehen sind zum Beispiel die älteste, authentische Lokomotive Europas, die „Buddicom“ aus dem Jahre 1844, der Wohnwaggon der Kaiserin Eugenia, die Dampflok Pacific Chapelon, die im Art Deco-Stil ausgestattet wurde, der Bugatti Schienenbus „Présidentiel“, der mit vier Bugatti Motoren ausgestattet war und im Jahre 1937 mit 196 km/h den Geschwindigkeitsrekord hielt
In viele der Loks und Waggons dürfen die Besucher einsteigen, sich als Reisende vergangener Zeiten fühlen.

Auch Geschichten, die sich ereignet haben, werden erzählt. Zum Beispiel soll ein französischer Präsident einmal aus seinem Sonderzug ausgestiegen sein, um sich die Beine zu vertreten. Der Zug fuhr ohne ihn weiter, der Präsident stand im Pyjama vor dem Bahnwärterhäuschen und bat um Einlass, da es sehr kalt war. Er klopfte und sagte: „Machen Sie auf, ich bin der Präsident!“ Der Bahnwärter darauf lakonisch: „Und ich bin Napoleon!“ Und ließ ihn in der Kälte stehen.
Von der Lokomotive Saint-Pierre, die 1843 von einem englischen Ingenieur konstruiert wurde und die Strecke Paris – Rouen fuhr, bis zur ausgereiftesten Dampflokomotive, die je in Frankreich gebaut wurde und die sich jede Stunde in der Halle in Bewegung setzt, ist fast alles vertreten.
Dazu gibt es Animationen, Licht- und Tonshows, die von Tunnelbau und Schneeverwehungen berichten sowie eine große Modelleisenbahn mit 60 Miniaturzügen.

Berühmte Autos der Geschichte

Ein weiterer Höhepunkt in Mulhouse ist die weltberühmte Autosammlung der Gebrüder Schlumpf. Hier ist alles versammelt, was Rang und Namen hat: Bugatti, Maybach, Horch, Benz, Peugeot, Renault, Citroen, Ferrrari, Rolls Royce, Bentley.




Auf 17.000 Quadratmeter sind über 400 Prachtstücke vor allem der französischen Automobilgeschichte zu bewundern. Bei den ganz alten Modellen gibt es Autos mit Steuerknüppel statt Lenkrad, ohne Dach und Windschutzscheibe oder Autos mit zwei Bremsen, wo auch der Beifahrer bremsen musste, wenn man nicht aus der Kurve fliegen wollte.
Dann die Wagen von Berühmtheiten wie Charlie Chaplin, von Jean-Paul Belmondo, oder ein Bugatti Royal, der Ettore Bugatti selbst gehörte.

Aber es werden auch die „Volkswagen“ gezeigt wie die berühmte „Ente“ von Zitrone, der Fiat 500, das Lieblingsauto der Italiener, der „VW-Käfer“ und natürlich der Trabi aus der DDR.

Eine ruinierende Leidenschaft

Diese wertvolle Sammlung haben die Gebrüder Schlumpf in den sechziger und siebziger Jahren zusammengetragen, Textilunternehmer, denen mehrere Kammgarnspinnereien im Elsass gehörten. Vor allem Fritz Schlumpf gab ein Vermögen für den Erwerb teurer Wagen aus. Seine Leidenschaft ruinierte sein Imperium schließlich und kostete rund 8000 Arbeiter ihren Arbeitsplatz. 1977 waren die Gebrüder Schlumpf bankrott. Die französische Regierung stellte die Sammlung unter Denkmalschutz. Jetzt wird sie von einem Verein getragen, dem unter anderem die Stadt Mulhouse und der französische Automobilclub angehören.

Alle Fahrzeuge sind fahrtüchtig, jährlich im Sommer findet ein Autokorso in Mulhouse statt. Häufig werden die Oldtimer auch für Filmproduktionen ausgeliehen.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wer noch mehr Technik sehen möchte, kann in Mulhouse außerdem ein Museum der Elektrizität, ein Stoffdruck- und ein Tapetenmuseum besichtigen.

Wenn Sie weitere Informationen benötigen oder Übernachtungsmöglichkeiten buchen möchten, wenden Sie sich bitte direkt an das

Tourismusamt Mulhouse:
9, avenue Foch
F-68100 Mulhouse
Tel.: +33 389 354 843
http://www.tourisme-mulhouse.com/



Auf Entdeckungstour im Marais Poitevin, dem „französischen Spreewald“

Sich auf alten Holzkähnen stundenlang durch verzweigte, romantische Kanäle staken lassen, das geht nicht nur im Spreewald. Wer bisher glaubte, dass diese an Wasserläufen reiche Landschaft einmalig in Europa ist, der irrt.


Im Westen Frankreichs, im Hinterland der Atlantikküste, etwa 50 Kilometer von der Hafenstadt La Rochelle landeinwärts, liegt das Marais Poitevin, von den Franzosen auch „grünes Venedig“ genannt. Grün, weil die Kanäle Pappel- und Erlenwälder sowie saftige Weiden umfließen und die Landschaft in ein zartgrünes Licht getaucht ist. Wie im Spreewald haben die Kanäle die Funktion von Straßen, sie verbinden die Dörfer, auf ihnen wird alles transportiert, was zum Leben notwendig ist. (Das meistfotografierte Haus)

Während sich aber der Spreewald durch Verzweigungen der Spree bildete, entstand das Marais Poitevin vor Tausenden von Jahren aus einer großen, zum Atlantik hin offenen Bucht. Um Land zu gewinnen, legten Mönche im Mittelalter Deiche und Kanäle an, die das Wasser abführten. Dies war sehr mühselig, aber es entstanden kleine, wie Schubfächer angelegten Felder, auf denen Gemüse gedieh. Diese Felder waren von Deichen umgeben, in denen sich Tore befanden. Strömte das Meer heran, drückte es gegen die Tore und verschloss sie. Häufig hielten die Deiche nicht und das Meer „schluckte“ das Gemüse.

Im 17. Jahrhundert holte Heinrich IV. holländische Deichbauer ins Land, die weitere Kanäle bauten und festere Deiche errichteten. Tausende Hektar Land wurden nutzbar gemacht, ein kleiner Teil der sumpfigen Landschaft blieb als Feuchtgebiet bestehen, damit sich dort das Wasser sammeln kann.

Heute besteht das Marais Poitevin aus 70 000 ha trocken gelegtem Ried, wo Getreide angebaut und Vieh gezüchtet wird, und 30 000 ha Sumpfgebiet. Hier können die Touristen das Ried vom Boot aus entdecken und Schnepfen, Enten, Wildgänse, Reiher und verschiedene Zugvögel beobachten. Zwischen den schiffbaren Kanälen wurden zahlreiche Wander- und Radwege angelegt, so dass jeder auf seine individuelle Art und Weise die Landschaft erleben kann.

Im Dorf Coulon, einem der „schönsten Dörfer Frankreichs“, befindet sich ein Museum über die Entstehung des Marais Poitevin, das von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet ist. Durch Coulon fließt die Sèvre, am kleinen Hafen stehen die Barken zur Entdeckungsfahrt bereit. Eine Stunde Kahnfahrt gibt es ab 15 Euro. (Foto mit Kähnen))

In den Gewässern des Marais Poitevin leben vor allem Aale, Hechte, Karpfen, Zander oder Barsche, weshalb diese Süßwasserfische auf allen Speisekarten der Restaurants zu finden sind. Darüber hinaus – ebenso typisch – Schneckensüppchen oder Froschschenkel, die mit einer Knoblauchsoße serviert, wirklich lecker sind. Probieren sollte man auch das Frikassee vom Aal, das Ziegenlamm mit grünem Knoblauch oder weiße Bohnen mit Schinken. Weiße Bohnen übrigens waren seit Jahrhunderten Ersatz für Kartoffeln, die auf dem feuchten Boden nicht gediehen.

Eine weitere Besonderheit der Region ist die Verarbeitung von „Angélique“, von Engelswurz. Die meterhohe Heilpflanze hat eine entzündungshemmende und verdauungsfördernde Wirkung, im Mittelalter wurde sie gegen die Pest eingesetzt. „Angélique“ gibt es als Aperitif, die langen, grünen Stiele werden karamellisiert oder geben Pralinees eine besondere Füllung. Die Wurzeln wiederum werden zu Ölen oder Essenzen für die Kosmetik- oder Pharmaindustrie verarbeitet.

Wer von der Beschaulichkeit des Marais Poitevin genug hat, fährt ins sechs Kilometer entfernte Niort, eine quirlige Stadt mit vielen Baudenkmälern und einer interessanten Geschichte. Besonders sehenswert die Markthalle, eine Konstruktion aus Stahl und Glas, erbaut 1869 – 71 von Victor Baltard, von dem auch die berühmten „10 Hallen“ in Paris stammen.

Das gerade restaurierte Rathaus, ein Neorenaissancebau, verdeckt haargenau die Kirche. Nach der französischen Revolution sollte damit die Trennung von Staat und Kirche klar demonstriert werden.

Wer sich einer Stadtführung anschließt, erfährt außerdem, an welcher Stelle im Mittelalter der Pranger stand und was es mit dem „Drachen von Niort“ auf sich hat, der in der Fußgängerzone nachgebildet ist.

Möchten Sie mehr über das Marais Poitevin erfahren oder es selbst besuchen, wenden Sie sich bitte an:

 

Französisches Fremdenverkehrsamt
Maison de la France
Postfach 100128
60001 Frankfurt a. Main

Jeweils Mo-Do 9 – 17.30 Uhr, Fr 9 – 16.30 Uhr

Telefon: 09001/57 00 25 (0,49 € / Min. aus dem deutschen Festnetz; bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz können weitere Kosten anfallen)

Fax: 09001/59 90 61 (0,49 € / Min. aus dem deutschen Festnetz; bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz können weitere Kosten anfallen. Der Faxabruf beinhaltet die Übermittlung von 1 Seite)


http://www.franceguide.com/

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